sexueller missbrauch

sexueller/ emotionaler/ physischer Missbrauch in Kindheit und Jugend

 

Überlebende von sexuellem/emotionalem/physischem Missbrauch leiden oftmals an mehreren, teilweise sehr unterschiedlichen Symptomen.
Die Symptome können von Panik Attacken, unerklärlich starken Ängsten unterschiedlichster Art, psychosomatischen Beschwerden bis hin zu einer beeinträchtigten Körperwahrnehmung reichen.

Betroffene werden häufig von Albträumen,quälend auftretenden Schuldgefühle und emotionalen oder körperbezogenen Flashbacks begleitet.
Zwanghaftes Gedankenkreisen um die missbräuchlichen Erinnerungen sowie wiederholt auftretende Gedankeneinbrüche durch Erinnerungen an die schrecklichen Erlebnisse stellen Folgen von sexuellem/emotionalem/physischem Missbrauch dar.

Es kann vorkommen, dass Betroffene keine eindeutigen, zusammenhängenden Erinnerungen an die emotional/sexuell/ physisch missbräuchlichen Erlebnisse haben.
Manchmal treten auch erstmals nach vielen Jahren Erinnerungen an den Missbrauch auf.
Die Erinnerungen können manchmal bruchstückhaft oder auch sehr detailreich sein.
Ebenso gibt es Betroffene die oft jahrelang von einem Gefühl begleitet werden, dass die eigenen Verhaltens.- und Reaktionsweisen nicht zu den bewussten Erinnerungen in der Kindheit und Jugend passen und dass oftmals sehr intensive mitunter negative Gefühle/Ängste nicht zuordnebar oder erklärbar sind.

Sexueller /emotionaler/physischer Missbrauch hinterlässt weitreichende Spuren und Verletzungen und ist von traumatischer Tragweite.
Das Selbstbild wird geschädigt und das Selbstwertgefühl von Betroffenen nimmt großen Schaden.
Oft ist es schwierig für Überlebende von sexuellem /emotionalem/physischer Missbrauch anderen Menschen zu vertrauen, Beziehungen aufzubauen, den eigenen Körper anzunehmen sowie Intimität und Nähe als etwas positives zu erleben.

Das therapeutische Setting soll einen sicheren und vertrauensvollen Raum für Überlebende von sexuellem /emotionalem/physischem Missbrauch darstellen.
Es ist ein Ort an dem alles Platz haben sollte und vorhandene Erinnerungen, Gedanken, Zweifel, Schuldgefühle und Ängste ausgesprochen und bearbeitet werden können.

Definitionen:

Als sexuellen Missbrauch an Kindern und Jugendlichen werden Situationen bezeichnet, in denen erwachsene bzw. ältere/überlegene Menschen sich in sexualisierter Art und Weise Kindern und Jugendlichen nähern und emotionale und/oder körperliche Grenzen überschreiten.
Dies bringt Kinder und Jugendliche in eine unfreiwillige, überfordernde und von diesen nicht abschätzbare Situation und führt sehr oft zu Gefühlen von Ohnmacht, Schuld, Ekel und Einsamkeit bei Betroffenen.
Bei sexuellem Missbrauch wird zwischen verführerischem Missbrauch und gewaltsamen Missbrauch unterschieden.
Im Fall des verführerischen Missbrauchs wird oftmals das Vertrauensverhältnis zwischen dem Kind oder des/der Jugendlichen ausgenutzt, dies kann begleitet sein von emotionalen, materiellen Bestechungsversuchen, das kreieren von emotionalen Fallen und Dilemma Situationen, einem Vermischen von fürsorglicher Zuwendung und sexualisierter Annäherung und ebenso ein Ausnützen des Bedürfnisses nach Liebe und Zuneigung von Kindern und Jugendlichen zum eigenen Lustgewinn.
Gewaltsamer sexueller Missbrauch definiert Situationen in denen Kinder und Jugendliche in irgendeiner Weise bedroht oder eingeschüchtert werden und zu sexuellen Handlungen, Gefälligkeiten und/oder Grenzüberschreitungen gezwungen werden.

Emotional missbräuchliche Erfahrungen beschreiben Situationen in denen Kinder und Jugendliche wiederholte Male in emotional überfordernde Situationen gebracht wurden. Diese Situationen können durch zu viel Verantwortung über sich selbst und andere (parentifizierte Kinder) gekennzeichnet sein bzw. eine Dilemma Situation für das Kind oder der/die Jugendliche darstellen und emotionale Entscheidungen betreffen, die das Kind der/die Jugendliche nicht in der Lage sind zu treffen. (z.B. Entscheidungen in denen Betroffene zwischen Mutter und Vater wählen müssen)
Ebenso werden Handlungsweisen die Kinder und Jugendliche beschämen, beschimpfen, entwerten, bedrohen oder lächerlich machen zu emotional missbräuchlichen Situationen gezählt. Auch stellen Verstöße gegen das Vertrauen das Kinder und Jugendliche in ihre Bezugsperson(en) legen einen emotional missbräuchlichen Zustand dar, dies schließt Situationen ein, in denen die unterlegene Position und eventuelle Unbedarftheit von Kindern und Jugendlichen zum eigenen Vorteil ausgenutzt und missbraucht wird und beschreibt jede Form des Machtmissbrauchs gegenüber Kindern und Jugendlichen.

Zu physischen Missbrauchserfahrungen zählen körperliche Bestrafungen und Misshandlungen, Tritte, Schläge, körperlich zugefügte Verletzungen von Bezugspersonen oder anderen Erwachsenen.
Ebenso ist eine Unterversorgen von lebenswichtigen Dingen wie Nahrung, Kleidung, Verwehrung bzw. Unterlassung von medizinischer Versorgung etc. als physische Vernachlässigung und mangelhafte Versorgung zu definieren.

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Praxis für Psychotherapie